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Lofoten, Juni

Anreise
Abhängig vom Starthafen, Tromsö, Bodö, Henningsvaer, oder Svolvaer ist die Anreise unterschiedlich anspruchsvoll. Unser Starthafen war Svolvaer und wir hatten folgende Anreise gewählt:
Gute Fluganbindung von München nach Oslo und im Anschluß von Oslo nach Harstad/Narvik (EVE) mit "Norwegian-Air" (nur 20kg Gepäck waren eine Herausforderung). Weiter mit dem Leihauto auf der E10 nach Svolvaer, ca. 180 km und fast 3 Std Fahrt durch eine atemberaubend schöne, gewaltige Landschaft.

im Nusfjord (Freilichtmuseum)

Charterfirma und Segelyacht
Die Charterorganisation verlief unkompliziert über "Master Yachting", gechartert wurde eine Delphia 37.3 von "Boreal Yachting" aus Tromsö. Die Kaution betrug 2.500,- EUR, das Ein- und Auschecken verlief ohne Probleme.
Die gecharterte Delphia 37.3 "Arctic Vision" verfügte über viel Stauraum, war sparsam im Dieselverbrauch und wollte recht bald gerefft werden. Die Sicherheitseinrichtungen auf der Segelyacht waren dem Seegebiet entsprechend vollständig vorhanden, die Strecktaue gelegt.

Törnverlauf
Svolvaer - Stamsund - Reine - Nusfjord - Stamsund - Henningsvaer - Kabelvaag - Svolvaer

Lofoten, ca. 200 km über den Polarkreis

Navigation / Seemannschaft / Literatur
Die "Arctic Vision" war mit allem ausgerüstet (Papierseekarten, elektr. Seekarten, Revierführern), als Vorteil erwies es sich jedoch, eigene (aktuelle) Revierführer und elektronische Seekarten (Navionics) dabeizuhaben.
Dem aktuellen "DEN NORSKE LOS 5" (pdf-Version) wurden die für das zu besegelnde Revier wichtigen Revierinformationen entnommen und das war, auch was die Hafenansteuerungen betraf, richtig hilfreich.
Weitere eigene Revierführer waren der "Norwegian Cruising Guide", 7th Edition/Vol.3, sowie der "Norwegen-1000 Orte für Fahrtensegler" (Band 2) von Per Asmuss.
Ein auf der Yacht befindlicher "Hafenguide" zeigte sich für die Lofoten als nützlich.
Die Lofoten sind ein Tidenrevier. Ein Papierausdruck des Tidekalenders von Bodö reichte für uns, der Zeitversatz war nur +10min. Mit ihrem Tidenhub von ca. 1,8 - 2,5m ist dieser vergleichbar mit dem der Deutschen Bucht. Im Vestfjord war die Gezeitenströmung "vernachlässigbar", in den sog. "Straumen", den Verbindungen zwischen Vestfjord und dem Atlantik muss genau gerechnet werden!!!
Bei 10°C Wassertemperatur darf niemand ins Wasser fallen, deshalb wurde eine prinzipielle Anpickpflicht ausgesprochen falls das Cockpit in Richtung Vorschiff verlassen werden musste. Eine ausführliche Sicherheitsunterweisung und Besprechung der Notrollen sind selbstverständlich.

Wind und Wetter
Bei 8-14°C Lufttemperaturen während unserer Törnwoche war Ölzeug und warme Kleidung unerlässlich, allein im Hafen oder an Land (in windgeschützen Bereichen) wurde es bei Sonne warm und ein T-Shirt reichte aus.
Die Mitternachtssonne scheint in Höhe Svolvaers vom 28. Mai bis zum 14. Juli (Zeit für die komplette sichtbare Sonne). Es war schon außergewöhnlich und ein schönes, ungewohntes Erlebnis diese Mitternachtssonne miterleben zu können. Für uns beeindruckend: wenn es auch "nachts" um 01.30 Uhr taghell ist!
Die Segel-Woche war sehr ausgeglichen. Blauer Himmel, gute Sicht, aber auch wolkenverhangene Berge. Geregnet hat es in unserer Woche glücklicher Weise nur nachts, tagsüber gelegentlich nur getröpfelt.
In der gesamten Woche hatten wir eine ausgewachsene Nordwindlage. Dies war für die Besegelung des Vestfjords recht angenehm, da wir in der Windabdeckung segelten. Durch die verschiedenen Straumen wurde der Wind verstärkt (Düseneffekt). Starkwind gab es  für uns (kurioserweise) nur in der "Nacht" (taghelle Zeit in der wir schliefen), so dass wir in der Regel guten Segelwind hatten. Den täglichen Wetterbericht sahen wir über die Internetseite "yr.no" vom Meteorologisk institutt (in Englisch) ein. Diese Seite bietet alles was ein Segler braucht.

Tipps und Hinweise
Die Hafeneinfahrt von Stamsund wurde verlegt, wir fuhren mit der yachteigenen elektr. Seekarte über Land - unsere eigene Navionics-Seekarte war jedoch aktuell. Die meisten Häfen sind Fischereihäfen, Gästeanlegestege sind vorhanden und haben Strom und Wasser. Duschmöglichkeiten sind beschränkt.
In Reine kann gleich am ersten Steg festgemacht werden (vor der Landzunge mit den Stockfischgestellen-siehe Bild), wir hatten mit unseren 2m-Tiefgang immer ausreichend Wasser unterm Kiel. Neben Reine ist auch Henningsvaer empfehlenswert (das "Venedig des Nordens"). Der Gästeanlegesteg befindet sich ganz hinten, am Ende des Stadthafens, Strom und Wasser sind vorhanden.
In Henningsvaer kam ein Mitarbeiter der Hafenverwaltung für das Bezahlen der Liegeplatzgebühren zu uns, in Reine befand sich ein Bezahlhinweis am Stegausgang. Die Gebühren lagen für uns bei 240,- NOK, ab 40-Fuß wird es (oft) mehr.
Mit dem Besuch der Lofotenkathedrale in Kabelvaag stellt man sich spätestens auch der Geschichte der Lofotenfischerei und dem Leben der Menschen vor Ort. Von Januar bis spätestens April dauert die Fang-Saison. Die kleinen Fischerdörfer "explodieren" dann förmlich, weil tausende Fischer kommen, die Häfen voll sind.
Essen und Trinken ist ein Erlebnis, vorallem das Trinken. 80,-NOK für 0,5L Bier, aber wenn man sich in den Restaurants umschaut, dann scheint dies selbst bei den Norwegern kein Problem zu sein. Wir haben überall sehr gut gegessen, so z.B. in Henningsvaer im "Knusern" (Dreyers gate 6). Verwehrt, weil nicht vorher reserviert, wurde uns der Geheimtipp (von Mare-TV): in Svolvär das Restaurant "Børsen Spiseri" (Gunnar Bergs vei), also reservieren nicht vergessen!

TÖRN - IMPRESSIONEN

unsere Lofoten-Segel-Route im Vestfjorden
Lofotensegeln mit Schneeblick
unsere Delphia 37.3 ...
... mit viel Stauraum
der Stadt-Hafen von Svolvaer ...
... mit Ausblick
Svolvaers Hinterland
Stockfisch, überall auf den Lofoten
eine grandioses Landschaftsbild
Norwegens Postschiffe in Svolvaer
Richtung Stamsund
Hafen Stamsund ...
... mit Gästeanleger
Stamsund ...
... mit Ausblick ...
... und Lofotenblick
Richtung Reine
Ansteuerung Reine
... und wieder Stockfisch
Reine ...
... mit Gästesteg ...
... und fantastische Ausblicke
Ansteuerung Nusfjord
... im Nusfjord ...
... den Bergen ganz nahe
wir drehten ...
... eine Ehrenrunde ...
... nach der anderen
Richtung Henningsvaer
Henningsvaer-Gästeanleger (tags darauf) ...
... und Ausblick
diesen Verhältnissen muss man sich stellen
in Henningsvaer ...
... gibt es viele schöne Ecken
ein Tagesausflug nach ...
... und ein Besuch der Lofotenkathedrale in Kabelvaag ...
... beenden nach dem Einlaufen in Svolvaer (leider) unseren Lofoten-Törn